Gestern abend haben wir einen schönen Auftritt in den Wäldern des
Muldentales gehabt. Die Zethauer Motorradfreunde hatten zum Ausklang
Ihrer Ausfahrt ein Bierzelt auf einer Waldwiese aufgestellt, den
Notstromdiesel in Stellung gebracht und die MINERS
sollten dort spielen. Das hieß für uns wieder mal, Stunden vorher die
PA, den ganzen Vermona-Kram und die Breitkopfschen Lichtkanonen buckeln
und verladen. Das schafft ganz schön und manchmal fragt man sich, ob es
das überhaupt wert ist, für die 2 Stunden Show. Aber viele Hände machten
ein schnelles Ende und Bier gab es auch zum Abkühlen…
Halb 10
waren dann wohl alle da, die kommen wollten und wir spielten unser
erstes Set, das hauptsächlich aus eigenem Stoff bestand. Ein paar ältere
Motorradfahrer verzogen sich schnell nach draußen und der Veranstalter
ließ anfragen, ob wir nicht ein bisschen leiser spielen könnten. Ja, da
ladet man sich doch keine Garagencombo ein! O.k., wir nehmen ein paar
Dezibel runter. Unserer Spielfreude tun das keinen Abbruch und beim Song
für Richmond Fontaine
wagen sich sogar ein paar auf die Tanzfläche. Was ich sehr beachtlich
fand, da es sich um eine abschüssige Wiese mit knöchelhohem Gras
handelte. Die Tänzer hielten sich wacker und blieben auch, als wir zwei
Gänge hochschalteten mit „Unmarked Territories“. „Gimme Shelter“ bildete
den Abschluss der ersten Dreiviertelstunde. An dieser Stelle wurde die
Bikerausfahrt mit Pokalen ausgewertet und wir wurden von ein paar Gästen
aus Elterlein auf ein Festival im Juli eingeladen, als Vorband für eine
AC/DC-Coverband. Na, das ist ja eigentlich nicht unsere Baustelle,
solche Theatertruppen. Aber anderseits spielen wir ja doch auf jeder
Bühne, wo man uns lässt…
Um 11 Uhr noch mal die Gitarren gestimmt
und mit „Down Below“ die 2. Runde eingeläutet. Hier kramen wir dann
auch mal in der Klamottenkiste und holen ein paar alte Dylan-, Young-,
und Burdon-Nummern raus. Ein Zecher von der Theke ruft immer „You can
leave your hat on!“. Ich antworte, dass wir nichts covern, was jünger
als 30 Jahre ist. Da ist doch da tatsächlich einer, der contert:
„Tonight’s The Night ist aber von 1978!“. Ich hab’s noch nicht
überprüft, doch sagenhaft, was manche so wissen. Man sollte sein
Publikum nicht unterschätzen…

Nicht der schlechteste Abend, doch es gab auch schon
bessere. Am 30 April, z.B., als wir auf Uwe’s Abschiedsparty in
Freiberg gespielt haben (gleiches Set übrigens). Womit dieser Auftritt
auch gleichzeitig seine Würdigung im Tagebuch erfahren hat. Aber wie’s
drei Tage vorher in Mulda bei FTM gewesen ist, habe ich inzwischen
vergessen…
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