Nach zwei Jahren Abstinenz wurde es langsam mal wieder Zeit für ein Auswärtsgastspiel der MINERS. Wobei auf Güsen diese Kategorie nicht wirklich zutrifft. Vor 13 Jahren sind wir das erste Mal dort aufgeschlagen und haben seither wohl an die zehn Mal den Wald beschallt. Da fühlt sich nichts mehr fremd an. Unabhängig von der Tatsache, mal wieder öffentlich Krach machen zu dürfen, habe ich mich besonders auf das Wiedersehen mit vielen vertrauten Gesichtern gefreut. Bis zum anhaltinischen Elbufer sind's von unserem Gebirge aus vier Stunden Fahrtzeit und auch das ist schon mal ein schönes Erlebnis; die Landschaft zieht an einem vorbei, wir spielen uns gegenseitig Musik aus der Konserve vor und zwei lassen sich das erste Bier schmecken...
Ankunft und Aufbau des Equipments bei Tageslicht, Das haben wir uns oft vorgenommen, aber bisher nie geschafft. Zeichen und Wunder! Breiti, der im letzten Jahr die PA aufgerüstet hat, sagt nach dem Ausladen, dass er uns erst in einer Stunde wieder braucht. Quatschen, Bierchen, quatschen, die Zeit geht schnell vorbei und kurz nach 10 ist alles aufgebaut, die Gäste sind da, wir bekommen noch ein Begrüßungsschnäpschen krendenzt und starten mit "Zahl' in Blut" in die Nacht...
Das Güsen-Publikum ist zum Knuddeln lieb, bevorzugt musikalisch aber eher die härtere Gangart. Uns macht das auch Freude, und so haben wir in den folgenden 90 Minuten viel Spaß miteinander. Dead-Moon-Klassiker gemixt mit unseren eigenen Sachen, die hier aber auch schon mitgesungen werden: "Zeig' mir 'n Weg!"
Punkt zwölf fahren wir mit der dritten Zugabe mit dem sachten "Pictures" die Leistung wieder herunter, was in mehrerlei Hinsicht gut ist. So kann Düse, der Veranstalter, den kurz darauf eintreffenden Kollegen von der Polizei gegenüber nur bedauernd mit den Schultern zucken...
Der Abend klingt am Lagerfeuer aus. Ach ja, die Heimfahrt auch noch. Zwei haben Glück und wachen erst wieder auf, als die Sonne schon überm Freiberger Brauhaus aufgeht...
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